Artern und Kyffhäuserkreis ohne Lobby

Es gibt sie überall, wo etwas erreicht werden soll und wird - die Lobbyisten. In Berlin schaffen sie manchmal sogar den Weg bis direkt in die Ministerien und arbeiten dort mit. Wer keine Lobby hat, hat scheinbar auch schon verloren.

So wie der Kyffhäuserkreis jetzt sein Schulamt in Artern verlieren wird. Keine Lobby bei Herrn Matschie. Und ebenso keine im Wirtschaftsministerium. Nur fade Aussagen, warum die Arterner Industriegroßfläche nicht beworben wird. Angeblich soll es an der fehlenden Straßenanbindung liegen. Dabei haben wir letztens erst lesen müssen, dass es zwei Jahre dauert, bis sich so ein Investor endgültig entscheidet. Bis dahin müsste doch das letzte Stück Umgehungsstraße bis zur Industriegroßfläche gebaut werden können? Naja, vielleicht auch nicht. Die Autobahn bis Sangerhausen sollte ja auch schon längst befahrbar sein.
Keine Lobby haben auch die Kommunen - also zumindest nicht bei der Regierung und deren Parteien. Selbst Frau Holbe (CDU), Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete, beteiligt sich nicht an den Protesten und lässt die Verwaltung Sprechzeit machen. Scheinbar hat sie etwas gelernt. Denn es klang damals ziemlich unglaubwürdig, als sie sich an der Demo gegen die Schließung des Amtsgerichtes in Artern beteiligte und im Landtag aber für die Schließung stimmte.
Artern und dem Kyffhäuserkreis fehlen eben die Lobbyisten. Aber wo sollen die auch herkommmen, wenn sich nicht Mal die regionalen Landtagsabgeordneten einsetzen.


20.10.2011 / Torsten Blümel