In Mathematik nicht aufgepasst?

Immer wenn ich die neuen Arbeitslosenzahlen lese, bekomme ich das Gefühl, meine Mathematiklehrer(innen) hätten bei mir versagt.

Also aktuell ist im Kyffhäuserkreis laut Agentur für Arbeit im März im Vergleich zum Vormonat die Zahl der Arbeitslosen um 451 gesunken. 910 Personen haben sich im Vormonat neu arbeitslos gemeldet, 559 haben eine Arbeit aufgenommen. Wenn ich das jetzt nach meinen mathematischen Kenntnissen betrachte, sind doch aber mehr Leute arbeitslos geworden, als eine Arbeit aufgenommen haben? Nämlich genau 351. Angeblich sollen es doch aber 451 Arbeitslose weniger sein? Zwischen meiner mathematischen und der Rechnung des Arbeitsagentur ergibt sich eine Differenz von 802 Personen.Da muss doch was mit der Statistik nicht ganz stimmen.

Wenn also nach wie vor sinkende Arbeitslosenzahlen nicht an der Differenz von Arbeitslosmeldungen und vermittelten Arbeitsplätzen gemessen werden, sondern daran, wie viele Arbeitslose in Schulungen gesteckt oder als krank gezählt werden, kann kaum von einer realen Lageeinschätzung auf dem Arbeitsmarkt gesprochen werden. So haut man sich die Taschen mit Erfolgsmeldungen voll, die am Ende keine sind.
Wirklich fakt ist die Tatsache, dass auf die 273 freien Stellen eine Vielzahl von Arbeitslosen kommen. Laut offizieller Statistik sind dies rund 20 Arbeitslose auf eine offene Stelle, real betrachtet dürften es mehr als 27 sein.


02.04.2012 / Torsten Blümel