Man boxt sich so durch

Wer fragt da noch, was unter die Gürtellinie geht

Das Leben ist hart, Politik noch härter. Sagen zumindest Politiker.
Doch es fällt ihnen immer schwerer, schlagkräftig zu argumentieren. Trotz langer Sommerferien zeichnen sie sich durch Blässe aus, stehen ständig im Regen der Kritik, im Sturm der Erwiderungen ihrer Gegner. Sie tun so viel Gutes, aber niemand sieht es. Außer sie tun mal was Gutes für sich, wie letztens im Bundestag die Diätenerhöhung. Wegen der paar Euro regen sich nun alle so auf, die Abgeordneten von SPD und CDU verstehen die ganze Aufregung nicht.

Deshalb überlegt die CDU schon seit einer geraumen Weile, wie sie schlagkräftiger werden könnte. Und hat doch prompt die Lösung gefunden: Vitali Klitschko! Ein Boxer muss ganz einfach auch schlagkräftig in der Politik sein, wenn er das im Ring sein kann. Und seit dem unterstützt die CDU tatkräftig den Boxer Klitschko und seine Partei, die Adenauer-Stiftung schult die Parteimitglieder, Klitschko bringt 2012 (!) auf Youtube schon mal im Vorfeld seinen Wunsch dar, Frau Merkel möge Bundeskanzlerin bleiben. Und was dann seit Ende 2013, also nach der Wiederwahl von Angela Merkel, in der Ukraine passiert ist, wissen wir alle.

Der Probelauf hat gut geklappt, also legt die CDU jetzt nach. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald hat sie nun für den dortigen Kreistag den Ex-Boxweltmeister Sebastian Sylvester nominiert. Er wurde sicher auch von der Adenauer-Stiftung geschult. Und die CDU wartet jetzt darauf, wann die ersten Demonstrationen in Greifswald, Anklam oder Pasewalk vor den Landratsämtern beginnen. In Pasewalk erhofft man sich auch Unterstützung durch die Kavallerie, den immerhin befindet sich das Amt dort "An der Kürassierkaserne". Auf die Ergebnisse können wir gespannt sein.


03.03.2014 / Torsten Blümel